Thüringer Sozialministerin besucht integrative Kindertagesstätte in Mühlhausen

Forstbergspatzen MühlhausenDie Thüringer Sozialministerin besuchte gemeinsam mit der Bundestagskandidatin Carmen Listemann (beide SPD) und der Thüringer Landeselternvertretung Kita das Familienzentrum am Forstberg in Mühlhausen. Auf ein wesentliches Problem machte Marika Anhalt, die das ASB-Familienzentrum am Forstberg leitet, gleich zu Beginn des Besuches aufmerksam. Um dringend nötige Integrationshelfer in einer integrativen Kindertagesstätte zur Kinderbetreuung einsetzen zu können, sind die Behördenwege viel zu lang. Fast drei bis vier Monate dauere das Genehmigungsverfahren. Während dieser Zeit befindet sich das behinderte Kind aber schon in der Einrichtung. Zu einer Änderung der von Marika Anhalt kritisierten Umstände gehört offenbar mehr als nur guter Wille. Vorgeschrieben ist nämlich die notwendige Begutachtung des betroffenen Kindes erst dann, wenn es die Einrichtung bereits besucht. Die Frist dafür zeitiger anzusetzen, müsste demzufolge im Gesetz geändert werden.

Wesentlicher Teil des Familienzentrums des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) ist die integrative Kindertagesstätte „Forstbergspatzen“. Die 142 Plätze, davon 24 Plätze für Kinder mit Behinderung, der Einrichtung sind alle belegt und vor allem auch gut nachgefragt. Allein 32 Beschäftigte arbeiten im pädagogischen Bereich.

Dabei gilt die Einrichtung an derMühlhäuser Forstbergstraße als modellhaft fürThüringen. 2010 hatte sich aus einer Kindereinrichtung ein Familienzentrum entwickelt. Das heißt, das Familienzentrum ist auch Familien- und Seniorenbegegnungsstätte. Es gibt zahlreiche Freizeitangebote und ein Familiencafè, das auch für die Öffentlichkeit im Wohngebiet und darüber hinaus geöffnet hat.

Im Mittelpunkt des Gesprächs mit der Sozialministerin stand vor allem das Thema Inklusion (erklärt: jeder Mensch wird in seiner Individualität von der Gesellschaft akzeptiert) in Kindertagesstätte und Schule. Dabei plädierte sie für eine einrichtungsübergreifende Zusammenarbeit, wie sie am Forstberg mit der integrativen Grundschule in der unmittelbaren Nachbarschaft bereits praktiziert wird.